Mai 16 2014
Morse / Tiffany Museum, Winter Park
Am Ostersonntag war ich schon einmal beim Charles Hosmer Morse Museum of American Art in Winterpark, leider erfolglos, da das Museum an diesem Tag erst nachmittag geöffnet hatte, ich aber schon um 09:30 dort war. Ich habe mich dann zwar eine zeitlang downtown Winterpark ‚rumgetrieben, aber bis 01:00pm wurde es mir dann doch zu lang. So fuhr ich unverrichteter Dinge leicht gefrustet zurück. Ich war etwas verärgert, da auf der Webseite eindeutig Ostersonntag ab 09:30am geöffnet stand. Deshalb habe ich einen screenshot der Seite gemacht und mit einem Brief an das Museum geschickt. Catherine Hinman, Director of Public Affairs des Museums hat mir daraufhin zurückgeschrieben und ihr Bedauern für den Fehler ausgedrückt. Als kleines Trostpflaster liess sie mir Freikarten und Infomaterial über das Museum zukommen.
Soviel zur Vorgeschichte. Bewaffnet mit den Freikarten habe ich dann letzte Woche nochmal mein Glück versucht und bin wieder nach Winter Park (ein Nobelstadtteil von Orlando) gefahren. Eigentlich wollte ich ja dort meinen ersten Edward Hopper „life“ sehen, aber der ist zur Zeit leider nicht on display. Aber das Museum hat noch viel mehr zu bieten. Bilder und Exponate verschiedener Künstler, aber hauptsächlich ist es die umfangreichste Sammlung der Werke von Louis Comfort Tiffany (1848 – 1933). Gegründet wurde das Museum 1946 von Jeanette Genius McKean, die es nach ihrem Großvater benannte. 1957 erfuhr sie von einer Tochter Tiffany’s, dass sein Wohnsitz „Laurelton Hall“ niedergebrannt war. Die Überreste samt verbliebenem Inhalt der Ruine sollten restlos entfernt und entsorgt werden. Die McKeans entschieden sich, alles zu kaufen und zu retten was zu retten war. Daher haben wir noch heute die Möglichkeit diese Kunstwerke zu bestaunen.
L.C. Tiffany war der Sohn einer schwerreichen New Yorker Kaufmannsfamilie, er begann seine Karriere allerdings als Maler, bevor er zur Glaskunst fand. Einige seiner Gemälde sind im Morse Museum zu sehen. Als Kunstmaler ein wohl eher mittelmäßiges Talent, entfaltete er seine wahre Bestimmung in der Glaskunst im Stile des Art Nouveau (Jugendstil). Er schuf Keramiken, Lampen, Fenster, Glasmosaiken, geblasenes Glas und Juwelen. Aber auch Emaille- und Metallkunstwerke gehörten zu seinem Repertoire. Jetzt könnte ich noch in epischer Breite darlegen, wie Tiffany zur Glaskunst kam, welche Techniken er über die Zeit entwickelte… aber dann haben näher Interessierte ja nichts mehr nachzulesen, oder? 😉 .
Ein Wort noch zu den Fotos. Ich habe Catherine Hinman beim Besuch des Museums gefragt, ob ich dort fotografieren dürfte, was sie mir leider nicht gestatten konnte. Sie hat mir jedoch einen speziellen link zur Verfügung gestellt, in dessen Datenbank viele hervorragend fotografierte Bilder gespeichert sind und ich habe ihre freundliche Genehmigung, diese Bilder für meinen Blog zu verwenden. Ich danke ihr noch einmal herzlich dafür und kann jedem, der die Gelegenheit dazu hat, einen Besuch dieses Museums nur wärmstens empfehlen.