John Gorrie Museum, Keaton Beach – Panhandle Roundtrip 2/6

Auf den Namenspatron der Brücke, John Gorrie, hat mich nach meiner ersten Rundreise einer meiner Fans 😉 (em-em) nach seinen heftigen Recherchen hingewiesen. John Gorrie, der 1833 nach Apalachicola kam, spielte dort eine gesellschaftlich wichtige Rolle. Das Multitalent war sowohl Arzt, als auch Bürgermeister, Postmeister, Schatzmeister, Stadtratsmitglied, Bankdirektor und Gründer der Trinity Church und nebenbei noch der Erfinder der „Ice-machine“, welche die Entwicklung von Klimaanlagen und Kühlgeräten initiierte. Nachdem ich mir sowas nicht zweimal sagen lasse, bin ich diesmal in Apalachicola in das kleine John Gorrie Museum gegangen. Ich war um 09:00 früh da und der erste Besucher des Tages. Der Laden ist aber wirklich klein, es ist genau genommen nur ein etwa 50 qm großer Raum. Nichtsdestotrotz trotzdem sehr interessant. Für gerade mal $2,00 Eintritt bekam ich sogar eine persönliche Führung vom einzigen Museumsdiener. Er war sehr engagiert und man merkte ihm an, dass er richtig Stolz auf sein Wissen war und es nur zu gerne weitergab. In dem Museum kann man ausserdem einiges über die Geschichte der wichtigsten Handelsgüter (Schwämme, Austern, Baumwolle, Turpentine) der Stadt lernen.

Es stehen hier unter anderem ein 1:3 Modell der Gorrie Eismaschine, verschiedene Dioramen – eines zeigt ein Krankenzimmer von 1845, in dem Gorrie alles, vom Kamin bis zur kleinsten Luftritze verrammelt hat. Sinn dahinter, Gorrie hängte über dem Krankenbett eine mit Eis gefüllte Schale auf, damit die Luft darüber abkühlte und weil infolgedessen schwerer, dann auf den Kranken herabsank und ihm Kühlung verschaffte. Das war der Anfang der Eismaschine. Ein Segen für die Fieberkranken der damaligen Zeit. Man glaubte zu der Zeit noch, das häufig auftretende Fieber käme von geheimnisvollen Gasen aus den Swamps, den Zusammenhang mit den Moskitos erkannte man erst später. 1850 liess sich John Gorrie schliesslich seine bis dahin entwickelte Eismaschine patentieren.

Nach einer Stunde verliess ich das Museum mit dem Ziel „Keaton Beach“. Keaton Beach liegt 126 Meilen südöstlich von Apalachicola, grob gesagt in der Apalachee Bay und man fährt ca. 2,5 Stunden dahin. Man muss wissen, dass dieser ganze Abschnitt – Apalachhee Bay bis Waccasassa Bay, die restliche sog. forgotten coast, ein völlig anders Bild bietet als die weissen Sandstrände des Nordens. Wer diese Natürlichkeit und das Fehlen von Sandstränden mag, ist hier richtig. Ein Paradies für Angler, Vogelbeobachter und Kajaker, sind die Salzmarschen von betörender Schönheit. Man spürt die lebende Natur und kann sich in der friedlichen und stillen Umgebung für Stunden verlieren.

Folgerichtig sieht man hier keine – wie ich sie nenne – „Radautouristen“, sondern eben Bootsfahrer und die oben genannten Angler und Kajaker. Die Ufer sind noch mäßig bebaut, keine Hotels oder gößere Gebäude stören den Horizont. Insgesamt ein sehr schönes Stück naturbelassenes Florida für den, der es zu schätzen weiss. Spätestens hier wird einem klar, warum dieser Küstenabschnitt eben „forgotten coast“ genannt wird. Damit war mein zweiter Panhandle Trip leider vorbei, es blieb nur noch der Rückweg nach NSB…

John Gorrie Museum

John Gorrie Museum

John Gorrie

John Gorrie

John Gorrie Icemachine

John Gorrie Icemachine

Diagram

Diagram

Diorama Raumkuehlung im Krankenzimmer

Diorama Raumkuehlung im Krankenzimmer

Schwaemme

Schwaemme

Schwammboerse

Schwammboerse

Baumharzgewinnung

Baumharz(turpentine)gewinnung

Pfanne mit Baumharz

Pfanne mit Baumharz

Harzklumpen gehaertet

Harzklumpen gehaertet

Keaton Beach

Keaton Beach

Keaton Beach 2

Keaton Beach 2

worlds end

worlds end

Keaton Beach 3

Keaton Beach 3

...lange nicht benutzt?

…lange nicht benutzt?