Juni 18 2014
Dead Lakes Wewahitchka, Panhandle Roundtrip 2/2
Um 6:00 früh, in völliger Dunkelheit bin ich vom Dixie Belle Motel ins 19 Meilen entfernte Wewahitchka, genauer zu den „Dead Lakes“ gefahren. Die Dead Lakes entstanden in einem Zypressensumpf, wo Apalachicola- und Chipola River die flachen, sumpfigen Senken auf einer Fläche von 80 Quadratmeilen überschwemmten. Im 19. Jahrhundert hat dann eine Überflutung mit Salzwasser die Zypressen abgetötet so dass nur ihre Stümpfe übrigblieben, wodurch die Seen ihren Namen erhielten. Es ist eines der besten Süßwasser Angelreviere in Florida, der Park ist Heimat zahlreicher geschützter Pflanzen, Vogelarten, Amphibien und Tieren wie die grüne Florida Fliege, Orchideen und Ball Moos.
Ich bin deshalb so früh gefahren, weil ich ein bestimmtes Bild vor Augen hatte, das ich gerne gemacht hätte. Den stillen, nebligen See im Morgengrauen in diffusem Licht. Hört sich gut an? Hat nur nicht funktioniert, der Nebel hatte wohl Besseres zu tun und ist nicht erschienen. Ok, dann halt nicht, ich habe natürlich trotzdem eine ganze Bilderserie gemacht. Wobei sich hier gerächt hat, dass ich kein Stativ hatte. Aber – wie schon meine Schwiegermutter selig immer sagte: „Diejenigen sind besch… die sich nicht zu helfen wissen“ – ich habe einen Pfosten der Plattform die in den See hineinragt, als Auflage benutzt und das ging dann so einigermaßen.
Ich war also in schwärzester Nacht allein am Parkplatz, habe mich von oben bis unten mit Repellent eingesprüht – fast keine Luft mehr gekriegt – und bin den Fußweg durch den stockdunklen Wald zum See hinuntergegangen. Also eine ängstliche Natur darf man hier nicht sein, das Ganze ist wirklich unheimlich. Allein die Stimmung, die scheinbar lauernde Stille und die wenigen Geräusche – ein Platschen hier (Fussstapfen?) ein Knacken dort, leises Zirpen… ein heftiges Tippen auf meine Schulter liess mich dann beinahe aus der Haut springen. Ich bin an einem großen Strauch vorbeigegangen und habe dabei wohl einen dünnen Ast mitgenommen, der dann zurückschnellte und mit der fingerdicken Spitze genau auf mein linkes Schulterblatt trommelte… 🙂
An der Plattform angekommen habe ich dann die Kamera aufgestellt, abgewartet und viele Fotos gemacht. Im Tageslicht war der See dann sehr gut zu sehen, sehr eigenartig und bizarr. Schade dass es hier keinerlei Möglichkeit gibt, ein Kajak oder Kanu zu leihen, die Seen sind vom Wasser aus sicher noch beeindruckender. Natürlich kann man sie befahren (keine Motorboote) dafür gibt es sogar einen slip, aber man muss sein Boot selbst mitbringen. Nach meiner Fotosession bin ich zurück nach Wewa, habe mir im Motel einen Kaffee gebraten, meine Sachen gepackt und bin zuversichtlich in Richtung Indian Pass Raw Bar aufgebrochen.
Juni 19, 2014 @ 10:55:55
Hi Ira,
sehr beeindruckend und gelungen -wie immer- ! Fotos und Text und
Leidensfähigkeit ( 6 Uhr früh!!!) enorm und informativ.
Auch Dein Besuch im Norton Museum of Art mit allen Bildern und Infos
allererste Sahne.
Have a great time.
Siglinde
Juni 20, 2014 @ 02:10:44
Hi Siglinde,
danke danke! Dein Lob (Leidensfähigkeit) tut meiner Seele gut, aber ehrlich gesagt macht es mir eigentlich überhaupt nichts aus so früh auf zu stehen. Das Ziel muss nur interessant genug sein 🙂 Auch Dir eine schöne Zeit!
Ira