Juni 13 2014
Norton Museum of Art, West Palm Beach
Auf dem Weg zurück von Palm Beach fährt man gezwungenermaßen durch West Palm Beach, der „ärmeren“ Schwester von Palm Beach. Dorthin ziehen viele Leute, die das „W“ gerne verschweigen 😉 , also genug Geld für W. Palm Beach, aber zu wenig für Palm Beach haben. Status, pffff…. Wie auch immer, das Norton Museum of Art ist von erstklassigem Rang, kein Wunder, sorgt doch die „Palm Beach League of Art“, eine elitäre Gruppe wichtiger, ältlicher Mädchen, die dafür alle Parkplätze in den ersten beiden Reihen mit Namensschild haben, für das Wohl des Museums. Durch diverse Stiftungen, großzügige Donations, Erbschaften und Leihgaben verfügt das Museum über eine Vielzahl von Werken weltberühmter Künstler wie Rubens, Picasso, Matisse, Klee, Renoir, Cézanne, Sisley, Beckmann und viele mehr. Ausserdem konnte ich endlich meinen ersten Edward Hopper „life“ sehen, noch dazu einen den ich noch nicht kannte.
Das Museum verfolgt eine etwas differenzierte Politik, wenn es um das Fotografieren der Exponate geht. Erlaubt ist alles was im „permanenten“ Bereich hängt (alle oben genannten), zudem die der chinesischen Ausstellung. Nicht erlaubt sind leider einige moderne Klassiker wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein („Pop Art“) et c. Von Roy Lichtenstein gibt es derzeit eine Sonderausstellung mit nur einem Bild. In einem riesigen, von oben bis unten dunkelgrauen Ausstellungssaal, hängt ein ca. 2 x 3 m großes Gemälde mit dem Titel „Tintin reading“. Direkt an der Wand daneben kann man in passendem Lichtenstein font lesen, dass Lichtenstein 1995 ein Cover für das Buch „Tintin in the new World“ von Frederic Tuten entwarf. Das ausgestellte Bild ist nichts anderes als das Großformat des Buchcovers.
Bitte nicht wundern über das Bild „Adam und Eva mit Kain und Abel“ das musste ich einfach fotografieren, weil ich es wirklich witzig fand. Zum einen erkennt man sofort, wer Kain und wer Abel ist. Der Künstler hat das in einer sehr naiven Art dargestellt. Zum anderen aber fragte (oder „frug“ – streitet euch 😉 ) ich mich, woher Adam wohl den Spaten hat, gab’s damals im Paradies um die Ecke schon einen Obi? Und dann – Adam, der alte Angeber, sticht den Spaten barfuß – wer das mal versucht hat, macht schnell mit Dr. Scholl Bekanntschaft 🙂 Ja ja, so war’s halt im Paradies, die Schafe scheinen sich auch gut zu unterhalten, die dralle Eva liegt so in der Gegend ‚rum und füttert die Bälger und Papa arbeitet.
Faszinierend aber auch das Bild von David Teniers II, in dem er sich mit direktem Blickkontakt zu seinem Betrachter, vor seiner privaten Bildergalerie sitzend, selbst porträtiert hat. Die Gemälde in seiner Galerie sind sowohl eigene Werke, als auch Minikopien derer anderer Künstler. Mit copyright hatten sie damals noch keine Probleme 🙂
Das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert, die $12,00 Eintritt sind zwar kein Schnäppchen, aber andererseits bekommt man durchaus was für’s Auge.
Juni 19, 2014 @ 00:23:38
Sind von dem monet, sisley und pissaro begeistert
Juni 20, 2014 @ 02:08:28
Ja, sind fantastisch, vor allen Dingen „life“, sehr beeindruckend vor solchen Werken zu stehen. Für mich als Hobbypinsler sind auch Technik und Ausführung sehr interessant.