Mai 26 2014
Memorial Day Weekend
Am Memorial Day Weekend bleibt der schlaue Tourist besser zu Hause. Man geht nicht in eine Mall, in’s Kino oder gar an den Strand. Memorial Day ist immer der letzte Montag im Mai und man gedenkt hier (laut Bestimmung dieses Tages) den in Kriegen gefallenen Landsleuten. Ursprünglich wurde Memorial Day als „Decoration Day“ bezeichnet – man „dekorierte“ die Kriegsgräber mit Blumen oder kleinen Flaggen – und war gedacht als Andenken an die Bürgerkriegsopfer. Memorial Day ist aber auch der Anfang der Feriensaison in den USA, wobei der „Labor Day“ (erster Monatg im September) deren Ende markiert.
Wie wahrscheinlich überall auf der Welt, wird ein Feiertag auch hier größtenteils „zweckentfremdet“, d.h. dem Brauch nach würde man auf einen Friedhof oder in eine Kirche gehen und der Kriegsopfer gedenken. Im richtigen Leben fahren drei Milliarden Menschen wild entschlossen mit hochbepackten pickup-trucks in den nächsten Fun-Park, Strand oder was auch immer an Freizeitmöglichkeiten die Umgebung bietet.
Da das MDW immer aus drei zusammenhängenden Tagen besteht, ist das für die nicht so urlaubsverwöhnten Amerikaner die sehr willkommene Möglichkeit, einen Kurzurlaub einzulegen. Das heisst, alle Hotel- und Moteleigner schalten händereibend ihre „no vacancy“ signs ein, Parks und Campgrounds sind zum Bersten voll, aber davon lässt man sich nicht abhalten, ist fröhlich und guter Laune.
Ein (gesetzlicher) Feiertag in den USA heisst aber nun nicht, dass alles geschlossen wäre, oh nein, keine Angst, sein Geld kann man immer loswerden 😉 Supermärkte, Malls und die meisten sonstigen Läden haben geöffnet, Gastronomie sowieso. Für mich ist das MDW ein ziemlich langweiliges, da ich – obiges berücksichtigend – natürlich „zu Hause“ bleibe. Ich mache aber das beste draus, lese viel, geniesse den Pool und hänge ‚rum. Möglicherweise koche ich mir aber auch was Feines, wird sich zeigen was der „catch of the day“ (Tagesfang) des örtlichen Fischmarktes bietet.
Gut auch, das das MDW „nur“ drei Tage dauert, danach kehrt der Alltag ein, denn Beginn der Feriensaison heisst nun nicht, dass halb Amerika irgendwohin in den Urlaub aufbricht, bei mehr als drei Monaten Ferien und dem Riesenland (ver)teilt sich der Urlauberstrom ziemlich, zudem hat der Durchschnittsamerikaner weder die Urlaubstage, oft aber auch nicht die Mittel für einen längeren Ferientrip.
Ich bin froh, dass das MDW letztlich nur drei Tage dauert und kann es kaum erwarten dass ich wieder „on the road“ gehen kann. 🙂