Mai 25 2014
Mel Fishers Museum (Florida Keys Part 4)
Damit zum 4. und letzten Teil des Roundtrips durch die Conch Republic. Vom Hemingway Home aus geht man die Whitehead Street weiter bis zum Ende und kommt nach ca. 10 Minuten zum „Mel Fishers Treasure Museum“. Mel Fisher (1922 – 1998) war ein Taucher, der für seine spektakulären Funde weltbekannt wurde. Der wohl berühmteste und profitabelste war dabei die spanische Galeone „Atocha“, die 1622 in einem Hurricane ca. 30 km vor Key West sank.
Ca. 40 Tonnen Gold und Silber, mehr als 100.000 Silbermünzen, etliche Goldmünzen, kolumbianische Smaragde, Gebrauchsgegenstände aus Gold und Silber und 1000 riesige Silberbarren waren der Lohn für 16 1/2 Jahre der Suche auf dem Meeresboden. Die 1985 entdeckten Schätze im Wert von ca. 1/2 Milliarde Dollar waren jedoch nur ca. die Hälfte der Ladung, der wesentlich wertvollere Rest wird bis heute gesucht, genau wie viele andere Schiffe, die damals vor Floridas Küsten gesunken sind. Mel Fisher fand noch Überreste mehrerer anderer Schiffe, darunter auch die „Santa Margarita“, das Schwesterschiff der Atocha und die „Henrietta Marie“, ein ehemaliges Sklavenschiff.
Eine Vielzahl der Fundstücke sind im Museum in Key West ausgestellt, einen der Silberbarren kann man sogar im hauseigenen Juwelierladen für schlappe $146.000 kaufen, ein nettes Mitbringsel wie ich meine 🙂 . Natürlich gibt es diverse gefaßte Münzfragmente, Splitter von Edelsteinen, Ketten und anderes Kleinzeug zu kaufen, die wirklich dicken Dinger sind aber unverkäuflich, bzw. bei Auktionen versteigert worden. Der US-Supreme Court bestätigte Mel Fishers Eigentumsrechte an den Funden, machte aber eine 20%-ige Abgabe an den Staat zur Auflage. Eine allemal sehr generöse Lösung.
Als ich letztes mal, vor etlichen Jahren in dem Museum war, gab es in einem in der Wand eingelassenen doppelwandigen Acrylglasbehälter eine Stange Gold, die man durch ein Loch greifen, heben und drehen konnte, um ein Gefühl für das immense Gewicht von Gold zu bekommen. Dieses Teil habe ich diesmal vermisst und habe daher nachgefragt. Man glaubt es kaum, aber die Goldstange im Wert von $ 1/2 Million wurde am hellichten Tag, während des Besucherverkehrs gestohlen. „Profis halt“ meinte die Museumsdienerin lakonisch, bis heute keine Spur von ihnen.
Ich muss noch etwas bezüglich Schriftsteller in Key West erwähnen. Alle Welt rennt – verständlicherweise – zu Hemingway, aber in Key West lebten viel mehr Künstler als nur er. Leider sind die meisten hier für Touristen kein Thema, so auch Tennessee Williams („Die Katze auf dem heissen Blechdach“, „Die Glasmenagerie“, „Night of the Iguana“ et c.) der immerhin 40 Jahre hier lebte.
Ich habe sein ehemaliges Haus in der 1431 Duncan Street ausfindig gemacht und war dort. Es gibt weder eine Gedenktafel, noch sonst irgendeinen Hinweis darauf, wer hier gelebt hat, was eine Schande ist. Das Anwesen liegt in einer sehr ruhigen Seitenstrasse, weit abseits vom ganzen Touristenrummel, ist sehr gepflegt, jedoch ist kein Name am Briefkasten. Es ist, wie die mit stilisierten Blüten verzierte Eingangstür, immer noch im Originalzustand, s. Fotos. Die b/w Bilder die ich angehängt habe, kann ich mit freundlicher Genehmigung der „Monroe Co. (FL) Public Library collection“ hier verwenden.
Das war der Abschluss über die Conch Republic, wir sind dann mehr oder weniger gemütlich zurück nach NSB um ein paar Tage Sonne und Strand zu geniessen 🙂