Mai 23 2014
Tubing the Ichetucknee
Zum Ichetucknee River (native American, in etwa „Wasser mit Bibern“) sind es von NSB aus 156 Meilen zu fahren. Der größte Teil des Rivers liegt im Ichetucknee State Park und mündet nach 6 Meilen in den Santa Fe River. Die 6 Meilen haben’s in sich, im Durchschnitt 6 Meter breit und 1,5 m tief, eignet sich der Fluss zu einer fantastischen Paddeltour. Man kann sich ausserhalb des Parks Reifen, Schlauchboote oder auch Kanus mieten und damit an drei verschiedenen Punkten in den Fluss einsteigen. Je nach dem wo man anfängt, ist man 45 Minuten, 1,5 oder 3 Stunden unterwegs. Da das Wasser immer konstant 22° C hat, macht das „tubing“ besonders im Sommer großen Spass.
Das klare Wasser, die umgebende Natur und die Stille (wenn man früh genug da ist 😉 ) sind einfach umwerfend. Wir haben mit unseren Unternehmungen allerdings zur Zeit etwas Pech, hier im Ichetucknee State Park waren zwei von drei Strecken wegen Hochwasser gesperrt. Wir konnten daher leider nur die 45-minütige Fahrt machen. Selbstverständlich kann man so oft fahren wie man will, aber auch der Shuttle Service, der einen wieder zum Ausgangspunkt bringt, arbeitet erst ab Memorial day und der ist im Juni. Das bedeutet nach jeder Fahrt einen 20 Minuten Fußmarsch mit dem großen Reifen auf dem Buckel, bei 33° C nicht gerade ein Vergnügen.
Große Frage, gibt es Schlangen, Viehzeug oder sogar Alligatoren? Antwort: Aber sicher! Wo sonst sollten sie sich in Florida aufhalten. Ein Spruch hier lautet, wo immer ein Wasserloch ist, sind auch Alligatoren. Aber man hat nichts zu befürchten, jeder Alligator der was auf sich hält, bleibt dem seltsamen Treiben der Menschen fern, zur Not könnte man ihm ja einen Reifen als Beissring zuwerfen 😉 Es ist zudem nicht schwierig durch zeitweiliges paddeln mit dem Händen in der Mitte des Ichetucknee zu bleiben und damit die oftmals nicht einsehbaren Uferbänke zu meiden.
Zum Park wildlife zählen: North American river otter, North American beaver, turtle, ibis, wood stork, egret, great blue heron, cormorant, anhinga, belted kingfisher, limpkin, wild turkey, wood duck, white-tailed deer, raccoon, nine-banded armadillo, wild boar, Fischarten sind hauptsächlich bream, bluegill, largemouth bass, alligator gar, mullet, and catfish. West Indian manatees sind manchmal in den Wintermonaten zu sehen.
Man floated langsam zwischen Hammocks, Zypressen und Palmettogestrüpp dahin, Lianen hängen verlockend ins Wasser. Träge Schildkröten sonnen sich auf Baumstämmen im Wasser und man kann in der Stille Insekten summen und Vögel trällern, flöten und keckern hören. Blauglänzende Libellen landen gerne auf den Füßen um ihre ganze Pracht zur Schau zu stellen. Große Fische (largemouth Bass, Alligator gar, mullet, catfish) beäugen verächtlich die Paddler, genau wissend, dass ihnen hier keine Gefahr droht. Nicht umsonst kommen sie auf einen halben Meter heran und ärgern die Anglerseele.
Wird es einem in der Sonne zu warm, lässt man sich einfach sanft ins Wasser gleiten und plätschert mit dem langsam fließenden Strom. Man fühlt sich rundum wohl, wie eine Nudel im Wasser. Viel zu schnell ist die Fahrt vorbei und man überlegt ernsthaft es doch nochmal zu machen. Natürlich konnte ich während der Fahrt nicht fotografieren, die Motive waren dafür umso schöner und zahlreicher… Ich habe allerdings an der Anlegestelle und am Qelltopf ein paar Bilder gemacht, die unten zu sehen sind. Wieder einmal ein State Park, der jeden Penny wert war. Der Eintritt für 2 Personen kostet $ 6,00, die Reifen für den ganzen Tag $ 5,00 / Stück. Auf dem weitläufigen Gelände stehen Holzkohlengrills, Tische und Bänke an schattigen Plätzen zur Verfügung, perfekte Voraussetzungen also für einen schönen Tag oder einem ebensolchen Wochenende.